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2009/12/03

Presseecho - 03.12.2009

Diskussion um die Studiengebühren in Coburg Konkret - Der Talk der VR Bank Coburg

Schon vor Beginn der Talksendung Coburg konkret machen die Studenten klar: „Wir setzen uns für unsere Forderungen auch weiterhin vehement ein!“



Leider können sie die an diesem Abend nicht direkt an die Politiker herantragen, denn die sind verhindert. So fordern die Coburger Studenten einmal mehr von ihrem Präsidenten mehr Einsatz für ihre Belange vor der Landesregierung! In wie weit das realistisch ist und bis wann die Studenten den größten Hörsaal in der FH Coburg besetzt halten wollen: Annelie Meister fasst die Geschehnisse von gestern Abend für Sie zusammen.




Quelle: www.tvo.de

Presseecho - 03.12.2009

Studium braucht Freiheit - Votum gegen die Verschulung

Coburg - Auch nach drei Wochen "Bildungsstreik" ist bei den Studierenden an der Hochschule Coburg noch keine Streikmüdigkeit zu spüren. Bei der Live-Aufzeichnung der Fernsehsendung "Coburg konkret. Der Talk der VR-Bank" durch TV Oberfranken am Mittwoch im Haus Contakt gab sich Studentensprecher Pascal Bächer, von Beifallskundgebungen aus dem überwiegend studentischen Publikum angefeuert, auf dem Podium kämpferisch: "Wir werden weitermachen, bis unsere Aktionen Wirkung zeigen und sich erkennbar etwas bewegt." Die Studierenden halten derzeit den größten Hörsaal der Hochschule Coburg besetzt. Wenn die Aktionen sich hinzögen, erwäge man den Kauf eines Weihnachtsbaums, unterstrich Bächer den Willen zum Durchhalten.

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"Bildung muss unabhängig vom Geldbeutel der Eltern sein." - Barbara Kern
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Das Verhältnis der Protestierenden zur Hochschulleitung ist in Coburg bisher recht entspannt. Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Pötzl: "Die Grundanliegen der Studenten teile ich." Es gebe tatsächlich Defizite im Bildungssystem und Nachbesserungsbedarf im Bologna-Prozess. Pötzl warnte aber auch: "Man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten." Und er sagte zu: "Was wir in Coburg lösen können, das werden wir schnell und im Dialog lösen." Aber natürlich könnten vor Ort nicht die Probleme aus der Welt geschafft werden, die von der Politik gelöst werden müssten. Gleichzeitig appellierte der Präsident an die Einsicht der Studenten, mit dem Protest nicht übers Ziel hinauszuschießen. Die Besetzung des größten Hörsaals wird bisher von der Hochschulleitung toleriert, obwohl, wie Pötzl betonte, der Lehrbetrieb dadurch empfindlich eingeschränkt sei. Positiv würdigte der Präsident allerdings das Bemühen der Studenten, selbst Alternativen zu organisieren, damit nicht zu viele Lehrveranstaltungen ausfallen.


Bei Coburg konkret, dem TV-Talk der VR-Bank, erfuhren die Studenten für ihre Anliegen viel Zustimmung. Am Podium (von links) die Studentenvertreter Pascal Bächer und Barbara Kern, die Moderatoren Wolfgang Braunschmidt und Frank Ebert sowie Hochschulpräsident Michael Pötzl und Frieder Löhrer, Vorstandsvorsitzender der Loewe AG.

Was treibt die Studenten seit Wochen in ganz Deutschland auf die Straße? Mit ihren Fragen gelang es den Moderatoren der Sendung, Frank Ebert (TVO) und Wolfgang Braunschmidt (Neue Presse), die studentischen Anliegen gewissermaßen auf den Punkt zu bringen. "Bildung muss für jeden zugänglich sein, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern", gab Barbara Kern, Studentenvertreterin im Senat der Hochschule, einer wesentlichen Forderung Ausdruck. Das Argument von Politikern, die Studiengebühr führe keineswegs zu sozialer Ausgrenzung, will sie nicht gelten lassen. Die "finanzielle Hürde", sekundierte ihr Kommilitone Pascal Bächer, Studentensprecher der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, sei unbestreitbar, das Hochschulsystem in Deutschland eindeutig unterfinanziert. Er räumte jedoch ein, dass über die Verwendung der Mittel mit der Hochschulleitung in Coburg ein konstruktiver Dialog bestehe. Bächer: "Wir wollen, dass die Studienbeiträge abgeschafft werden. Aber solange es sie gibt, setzen wir uns dafür ein, dass sie zumindest für die Verbesserung der Studienbedingungen eingesetzt werden."

Laut Pötzl betragen die Einnahmen aus der Studiengebühr an der Hochschule Coburg jährlich rund zwei Millionen Euro und machten einen "signifikanten Teil" des Personalbudgets aus. Pötzl sieht in der Studiengebühr im Übrigen einen positiven Nebeneffekt. Wer für eine Dienstleistung zahle, der werde auch sehr viel bewusster einen Anspruch auf Qualität formulieren. Die aktuellen Studentenproteste seien dafür ein Beleg. Freilich geht es den Studenten nicht allein um die Studiengebühr. Zu wenig Lehrpersonal, überfüllte Hörsäle, mit Inhalten überfrachtete, auf vermeintliche Wirtschaftsinteressen ausgerichtete und zunehmend verschulte Studiengänge sind ihnen ein Dorn im Auge. "Wir wollen nicht zu Fachidioten ausgebildet werden", polterte Bächer. Und: "Zum Lernen brauchen Menschen Zeit und gegenseitigen Austausch. Was heute stattfindet, ist Bulimie-Lernen." Will sagen: Die Verschulung der Studiengänge führe dazu, dass schnell Prüfungswissen gepaukt wird, dass dann ebenso schnell wieder aus den Köpfen verschwinde. Schützenhilfe für ihre Argumentation erhielten die Studenten von Frieder Löhrer, Vorstandsvorsitzender der Loewe AG, Kronach. Ein verschultes Hochschulsystem sei keineswegs im Interesse der Industrie, denn "Verschulung ist Bevormundung". Löhrer: "Wir brauchen Mitarbeiter, die gelernt haben, selbstständig und kritisch zu denken."

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"Kleine Hochschulen haben Vorteile. Man braucht kein Fernglas, um den Professor zu sehen." - Michael Pötzl
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Nicht möglichst viel Wissen sei entscheidend. Wichtiger seien Methodik, soziale Kompetenz und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. Er, Löhrer, unterstütze die Forderungen der Studenten voll und ganz. Allerdings: Die mit dem sogenannten Bologna-Prozess angestoßene Reform habe durchaus positive Aspekte. Dass der Bachelorabschluss den Absolventen früher in die Arbeitswelt führe, sei ebenso sinnvoll wie die Trennung zwischen Bachelor und Master, eröffne sie doch die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Masterstudiums. Auch Präsident Pötzl will den Bologna-Prozess nicht generell in Frage gestellt sehen, immerhin sei diese Reform erstmals aus der Perspektive der Studenten her entwickelt worden und fördere die Mobilität innerhalb des europäischen Hochschulraums. Allerdings: Bedarf an Nachbesserung gebe es durchaus. Wobei wiederum auch nicht alle Probleme mit Geld allein gelöst werden könnten.


Auch mit Spruchbändern und Transparenten machten die Studenten der Hochschule Coburg bei der Fernsehaufzeichnung im Haus Contakt auf ihre Anliegen aufmerksam.

Notwendig sei vor allem ein Bewusstsein dafür, dass für eine Exportnation ohne eigene Rohstoffe Bildung die wichtigste Ressource überhaupt sei. Pötzl: "Wir brauchen eine Kultur, die Lust auf Bildung macht." Und er betonte, dass die kleinen Hochschulen durchaus ihre Vorzüge hätten. Natürlich habe auch Coburg, gerade jetzt in der Umbauphase, mit Raumproblemen zu kämpfen. Aber die Laborgruppen etwa seien überschaubar und würden intensiv betreut. Pötzl launig: "In Coburg braucht man noch kein Fernglas, um den Professor sehen zu können." Nicht nur Barbara Kern glaubt, dass der Bildungsstreik keine vergeudete Zeit ist. Auch Pötzl und Löhrer äußerten in ihrem Fazit die Überzeugung, dass die Wirkung auf die Politik nicht ausbleiben wird.


Quelle: www.np-coburg.de

Presseecho - 02.12.2009

Studienmisere: Geld allein tut es nicht

Coburg - Es gab eine Premiere bei der 14. Veranstaltung "Coburg konkret - der TV Talk der VR-Bank Coburg" am Mittwoch im Haus Contakt. Zum ersten Mal in dieser Sendereihe sang das Publikum, das sich auch von dem der vorangegangenen Fernsehsendungen unterschied. "Die Gedanken sind frei" - dieses alte Volkslied aus dem 13. Jahrhundert, und das 1842 in Leipzig von Hoffmann von Fallersleben aufgezeichnet worden war, sangen Studierenden der Hochschule Coburg vor der Aufzeichnung. Auch Protesttransparente ("Wer nicht zahlt, bleibt dumm") im Saal waren ein Novum. Seit drei Wochen halten Studierende den großen Hörsaal der Hochschule Coburg besetzt, auch in anderen deutschen Hochschulen sind die Studenten in den Bildungsstreik getreten. "Weg mit den Studiengebühren" ist eine Forderung, andere wenden sich gegen die Überfrachtung und Verschulung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Bildung brauche Zeit und Freiheit, die Freiheit der Gedanken eben.


"Wer nicht zahlt bleibt dumm". Seit drei Wochen gibt es an der Hochschule Coburg einen Bildungsstreik. Die Studierenden fordern die Abschaffung de Studiengebühren in Bayern. Über Gründe und mögliche Lösungen wurde beim TV-Talk "Coburg konkret" im Haus Contakt am Mittwochabend diskutiert.

Über die Misere im deutschen Bildungssystem diskutierten die Studierenden Barbara Kern und Pascal Becher mit dem Präsidenten der Hochschule Coburg, Prof. Dr. Michael Pötzl, und Frieder Löhrer, Vorstandsvorsitzender der Loewe AG Kronach. Während Studierende und Hochschule in Coburg miteinander im steten Dialog stehen, tat sich die Politik schwer: Kein Bildungspolitiker hatte den Weg ins Haus Contakt gefunden. Auf dem Podium gab es für die Anliegen gegenseitiges Verständnis, denn die Defizite im Bildungssystem sind bekannt.


Quelle: www.np-coburg.de

2009/11/27

Presseecho - 26.11.2009

"Es ist auch Eure Hochschule!"

Protest 150 Studenten zogen am Donnerstag von der Coburger Hochschule durch die Innenstadt zum Schlossplatz. Bei der Abschlusskundgebung wurde appelliert, dass die Besetzer des Hörsaals dringend Unterstützung brauchen.

Seit nunmehr zwei Wochen wird der größte Hörsaal der Coburger Hochschule besetzt. Die Studenten, die für bessere Rahmenbedingungen sowie auch eine Abschaffung der Studiengebühren kämpfen, wollen aber ihrem Unmut nicht nur „drinnen“ Luft machen. Nachdem es deshalb bereits in der vergangenen Woche eine öffentliche Vorlesung auf dem Schlossplatz gab (mit anschließender Spontan-Demo durch die Innenstadt), wurde jetzt am Donnerstag ein richtig langer Demonstrationszug vorbereitet.



Los ging es an der Hochschule in der Friedrich-Streib-Straße. Pfeifend und verschiedene Parolen rufend zogen rund 150 Studenten von dort in die Innenstadt. Ziel war erneut der Schlossplatz. Auf den Arkaden wurden Transparente enthüllt, während unten mehrere Redner die ihrer Meinung nach schlechten Bildungsbedingungen anprangerten. Ein Student übte aber auch Kritik an einigen seiner Kommilitonen: Denn, so sein Vorwurf, gerade mal ein „harter Kern“ von etwa 40 Studenten würde den Hörsaal noch („Tag und Nacht“) besetzt halten. „Das ist bisschen mau“, klagte er angesichts von 3600 Studenten, die derzeit an der Hochschule eingeschrieben sind. Er rief die Studenten auf, die Besetzer zu unterstützen: „Es ist auch Eure Hochschule!“

Ein weiterer Redner nannte es ein „Armutszeugnis“, dass die Demonstranten von der Polizei fotografiert würden. „Wir werden kriminalisiert“, schimpfte er. Andererseits sei genau das ein weiterer Beleg dafür, „dass sich hier etwas ändern muss“. Zum Abschluss der Demonstration wurde das Lied „Die Gedanken sind frei“ angestimmt. Danach erklangen noch einmal Parolen wie „Hopp hopp hopp, Gebührenstopp!“ und „Bildung krepiert, weil Sch… regiert“.

2009/11/25

Presseecho - 25.11.2009

Studentenproteste in Coburg gehen weiter

Inzwischen besetzen die Studenten in Coburg ihren größten Hörsaal seit ganzen 14 Tagen! Ihre Forderung - wie überall in Bayern: Abschaffung der Studiengebühren und eine Überarbeitung des Bachelor-Master-Systems. Auch wenn inzwischen Bewegung in die Sache kommt, wirkliche Ergebnisse haben die protestierenden Studenten noch nicht erreicht.

Bei einer Rektoren-Konferenz in Leipzig haben sie ihren Hochschul-Leitern den schwarzen Peter zugeschoben. Die würden sich einfach nicht genug für die anliegen ihrer Studenten bei den Landesregierungen einsetzen. Ob das die Coburger Studenten auch so sehen und wie sie ihren Protest in der FH Coburg fortsetzen wollen, um endlich zu Ergebnissen zu kommen: Annelie Meister hat nachgefragt.



Quelle: www.TVO.de

Presseecho - 25.11.2009

Ende der Streiks nicht abzusehen

Coburg/Leipzig - Wegen der anhaltenden Studentenstreiks hat die Hochschule Coburg ihre Mensa für Projektarbeit in Kleingruppen geöffnet. Dies sei ein Anliegen der Studenten gewesen, dem die Hochschulleitung gerne nachgekommen sei, bestätigte Pressesprecherin Margareta Bögelein. Nachdem der bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch am Montag noch einmal unmissverständlich klargestellt hat, dass es keine Aufhebung der Studiengebühren geben werde, sei ein Ende der Streiks nicht abzusehen. Allerdings, so Bögelein, laufe der Hochschulbetrieb weitgehend reibungslos. "Wir schöpfen sämtliche Raumkapazitäten aus." Momentan sei allerdings nicht daran gedacht, die Mensa auch für Vorlesungen bereit zu stellen. Am morgigen Donnerstag wollen die Studenten ihren Forderungen um 13.30 Uhr mit einer Großdemonstration von der Hochschule bis zum Schlossplatz in der Stadtmitte von Coburg Nachdruck verleihen.

Begleitet von massiven Studentenprotesten ist unterdessen am Dienstag die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Leipzig zusammengekommen. Die HRK-Vorsitzende Margret Wintermantel wies vor den Beratungen die bundesweite Kritik an mangelhaften Studienbedingungen als "Unfug" zurück. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Übernahme europäischer Bachelor- und Master-Abschlüsse in Deutschland. Man müsse aber darüber reden, ob beim sogenannten Bologna-Prozess jedes Detail richtig bedacht worden sei.

Die HRK-Vorsitzende Wintermantel sagte, weder stimme der Vorwurf einer Ökonomisierung der Wissenschaft noch der einer mangelnden Mitbestimmung der Studierenden. An allen Hochschulen seien die Studenten an der Konzeption der Studiengänge beteiligt. Wintermantel warb um Verständnis für Probleme bei der Neuordnung der Studiengänge. Eine solche "Riesenreform" gehe nicht ohne Probleme ab, von einer Misere könne man jedoch nicht sprechen, sagte sie mit Blick auf die 1999 in Bologna verabredete europäische Vereinheitlichung. Lediglich in einzelnen Studiengängen sei versucht worden, zu viel Stoff in sechs Semestern unterzubringen. Die Hochschulen seien jedoch dabei, diese Probleme zu beheben.

Quelle: www.np-coburg.de

2009/11/24

Presseecho - 24.11.2009

Studenten planen weitere Demonstrationen

Bildungsstreik Die Münchner Studenten setzten ihre Proteste fort und wollen von nun an jede Woche für bessere Bildung demonstrieren. „Wir wollen zeigen, dass unsere Forderungen weiterhin gültig sind und wir noch lange nicht bei einer zufriedenstellenden Lösung angekommen sind“, teilten Sprecher der Studenten in München mit. Diesen Mittwoch wollen sich die Demonstranten um 14 Uhr am Münchner Geschwister-Scholl-Institut treffen. Der Demonstrationszug wird dann wie vergangene Woche durch Schwabing an den Odeonsplatz ziehen. Darüber hinaus halten Studenten nach wie vor das Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität besetzt.


Quelle: www.inFranken.de

Presseecho - 23.11.2009

Heubisch verteidigt Studiengebühren

Universität Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hat sich im besetzten Audimax der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) einer Podiumsdiskussion mit protestierenden Studenten gestellt.

„Studiengebühren haben einen nachhaltigen Erfolg gezeigt“, verteidigte Heubisch am Montagabend die Politik der Staatsregierung. Wie auch schon Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erteilte er damit der von den Studenten geforderten Abschaffung der Studiengebühren eine Absage.
In einer teils hitzigen Debatte warfen Studenten dem Wissenschaftsminister vor, nicht auf ihre Argumente einzugehen. „Empathie scheint bei Ihnen nicht vorhanden zu sein“, sagte ein Studentenvertreter. In ihrem Forderungskatalog treten die Studenten vor allem für mehr Mitsprache ein. Unter dem Schlagwort „Demokratisierung der Bildung“ fordern sie auch für Bayern „verfasste Studentenschaften“, die ein politisches Mandat tragen und über ihre finanziellen Mittel selbst bestimmen. Heubisch sagte zu, diese Möglichkeit zu prüfen.

Außerdem stellte der Minister eine Reform der Bachelor- und Masterstudiengänge in Aussicht, die wegen überfrachteter Lehrpläne in die Kritik geraten waren: „Man muss auch Studieninhalte, die sich überlebt haben, rausnehmen, so dass moderne, zeitnahe Lehre stattfinden kann.“ Trotzdem ging Heubischs Kompromissbereitschaft vielen Studenten nicht weit genug. „Sie wollen mit jedem reden, aber Sie hören auf niemanden“, warf ihm ein Student vor.


Quelle: www.inFranken.de

2009/11/23

Presseecho - 23.11.2009

Gebühren wirken als Bildungsbarriere

Coburg - Der Dachverband der bayerischen Studentenvertretungen, die sogenannte Landes-Asten-Konferenz (LAK), unterstützt die aktuellen Forderungen der Studierenden zur Neuordnung des Bildungsbetriebs an Hochschulen und Universitäten. Dieses Fazit zog LAK-Sprecher Claas Meyer nach der Landestagung am Sonntag an der Hochschule Coburg. So fordert die LAK mehrheitlich die Staatsregierung auf, jegliche Studiengebühren "mit sofortiger Wirkung" abzuschaffen. Gleichzeitig solle der Freistaat für eine bessere finanzielle Ausstattung der Hochschulen sorgen. Ohnehin lägen die bayerischen Ausgaben für die Bildung mit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts noch unter dem deutschen Durchschnitt. Damit könne selbst der aktuelle Stand der Hochschulen nur mit Mühe gehalten werden.

Bildung sei ein öffentliches Gut und damit öffentlich zu finanzieren, etwa über die Einkommensteuer, so Meyer. Die Gebühren dagegen wirkten als Bildungsbarriere, die letztlich dazu führe, dass weniger junge Menschen Hochschulen und Universitäten besuchten, obwohl akademischer Nachwuchs in vielen Bereichen fehle. Das könne schon aus wirtschaftlicher Sicht nicht im Interesse Bayerns sein. Dass Studiengebühren für die Finanzierung der Hochschulen unerlässlich seien, stimme nicht, so Sebastian Müller von der Coburger Studentenvertretung. Im Etat der Hochschulen betrage der Gebührenanteil durchschnittlich vier Prozent. Das stehe in keinem Verhältnis zur abschreckenden Wirkung.



Dringenden Nachbesserungsbedarf sehen die Studentenvertreter bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses, der eben gerade nicht zur gewünschten europaweiten Angleichung der Studiengänge geführt habe. Selbst in Bayern hätten Studenten kaum noch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Hochschulen zu wechseln. Die verschärfte Profilbildung "als Ergebnis eines politisch gewollten Wettbewerbs" unter den Bildungseinrichtungen habe dazu geführt, dass sich die Studiengänge trotz gleicher Fachrichtung viel zu stark unterschieden. Weiter müsse das Bachelor-Studium von seiner Überfrachtung mit Lehrstoff befreit werden. Immer mehr Wissen in immer kürzerer Zeit aufnehmen zu müssen, führe mittlerweile bei deutlich mehr Studenten zu psychischen Problemen, betonte Meyer. Weg soll zudem die Beschränkung des Master-Studiengangs nur für besonders Begabte. Wieder viel höher werden soll dagegen die Zahl der wählbaren Nebenfächer. Zudem geht es der LAK um mehr Mitbestimmung. Die Studentenvertretungen sollen Körperschaften des öffentlichen Rechts werden mit politischem Mandat sowie Finanz- und Satzungshoheit. Diese gesetzlichen Voraussetzungen liegen nach Meyers Worten in allen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg vor. Gleiches solle für die LAK gelten.

Quelle: www.np-coburg.de

2009/11/22

Presseecho - 22.11.2009

Coburg: Solidemo für Köln

Am Abend des 20.November fanden sich ca. 50 Personen in der Coburger Altstadt ein um spontan gegen die Räumung des Audi Max der Universität Köln zu demonstrieren und sich mit den BesetzerInnen zu solidarisieren. Am Abend des 20. November gingen um 22:30 ca. 50 Personen durch die Coburger Altstadt um spontan gegen die Räumung des Audi Max der Universität Köln zu demonstrieren und sich mit den BesetzerInnen zu solidarisieren.

Am Morgen des 20. wurde der Audi Max der Universität in Köln durch Veranlassung des Rektoren von Bullen geräumt. Daraufhin trafen sich ca. 40 Personen spontan in der Coburger Altstadt um gegen die Räumung zu demonstrieren. Sie skandierten unter anderem "In Köln räumen sie die Studis raus - Demokratie sieht anders aus", "Uni Köln in Bullenhand - Unsere Antwort Widerstand" und "Wir sind hier, wir sind laut - weil ihr in Köln die Studis haut". Des weiteren gab es Sprüche wie "Bachelor verweigern, Master ins Klo - Unis besetzen sowieso" und den "Klassiker" "Bildung für alle und zwar umsonst" und noch viele weitere Sprüche mehr zu hören.

Im Verlauf der Demo kam von vielen Seiten Zuspruch und der Demozug wuchs auf ca. 50 Personen an. Sichtlich überrascht zeigte sich die Polizei, welche kurz nach Beginn der Demonstration sich einreihte und mit 2 Wagen dem Zug folgte, allerdings ohne einzugreifen. Nach einer halben Stunde verstreuten sich die Personen in alle Richtungen, es gab keinen Stress mit Bullen, dafür aber viel Zuspruch von der Bevölkerung.

Quelle: http://de.indymedia.org

Presseecho - 22.11.2009

Nächtliche Studenten-Demo

Protest Am Freitag kam es gegen 22.50 Uhr auf dem Coburger Marktplatz zu einer spontanen Studentendemonstration. Die rund 50 Teilnehmer skandierten Parolen zur aktuellen Bildungspolitik, wie "weg mit den Studiengebühren" und "Bildung für alle".

Nach einem kurzen Aufzug durch die Spitalgasse und die Mohrenstraße löste sich die friedliche Versammlung genauso schnell wieder auf wie sie begonnen hatte. Anschließend verteilten sich die Teilnehmer auf die Coburger Lokalitäten.


Quelle: www.inFranken.de

Indymedia berichtete zum gleichen Thema etwas präziser.

Presseecho - 21.11.2009

Was läuft schief an den Hochschulen?

Coburg - Nach den großen Protesten im Sommer sind in den vergangenen Tagen in ganz Deutschland erneut Zehntausende Studenten und Schüler für bessere Bildung auf die Straße gegangen. Die Initiatoren - ein Zusammenschluss von Schüler- und Studentengruppen - sprachen von über 85 000 Teilnehmern in rund 60 Städten. Auch an der Hochschule in Coburg wird protestiert. Seit der vergangenen Woche ist dort der große Hörsaal besetzt. Es fand eine Diskussion mit der Hochschulleitung statt, und es gab eine öffentliche "Protest-Vorlesung" auf dem Coburger Schlossplatz. Die jungen Leute verlangen unter anderem mehr Geld für das Bildungssystem, gleiche Bildungschancen für alle, die Abschaffung von Studiengebühren, Korrekturen am System der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie den Ausbau der Hochschule Coburg, die mit ihren über 3000 Studenten weit über ihre Kapazitätsgrenze hinaus belastet ist.

Die Anliegen der Studenten sind Thema der Fernsehsendung "Coburg konkret - Der Talk der VR-Bank" am Mittwoch, 2. Dezember, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Contakt am Glockenberg in Coburg. Unter dem Motto "Studentenstreiks: Was läuft schief an unseren Hochschulen" diskutieren Studentenvertreter mit dem Präsidenten der Hochschule Coburg, Professor Dr. Michael Pötzl, dem Vorstandsvorsitzenden der Loewe AG Kronach, Frieder Löhrer, und einem Vertreter des bayerischen Wissenschaftsministeriums. Dabei sollen nicht nur die Gründe der Streiks an den Hochschulen besprochen, sondern auch Antworten gesucht werden, wie sich das Bildungssystem ändern und die Situation am Coburger Campus verbessern lässt. Die Diskussion moderieren die Redaktionsleiter von tv Oberfranken und Neue Presse, Frank Ebert und Wolfgang Braunschmidt.

Ansturm der Studenten

Karlheinz Kipke und Wolfgang Gremmelmaier, Vorstände der VR-Bank Coburg, wiesen in einer Pressekonferenz am Freitag auf die Ungerechtigkeiten im Bildungssystem hin. Es führe dazu, dass Kinder aus finanziell schwachen Familien nicht mehr studieren könnten. Gremmelmaier: "Bildung ist der einzige Rohstoff, den wir haben, und wir sind dabei, Bildung unerschwinglich zu machen." Kipke betonte mit Blick auf den doppelten Abiturjahrgang 2011, dass die Kapazitäten der Hochschulen und Universitäten heute schon ausgelastet seien. Bislang wisse niemand, wie man den in wenigen Jahren bevorstehenden Studentenansturm bewältigen kann. wb


Quelle: www.np-coburg.de

2009/11/19

Presseecho - 19.11.2009

"Mehr Geld für Bildung ist möglich"

Coburg - Mit dem Banner "Coburg brennt - Bildung geht uns alle an" marschierten rund 200 Studenten am gestrigen Dienstag bei einer Spontan-Demonstration durch die Coburger Innenstadt. Der Protestzug schloss sich an eine Veranstaltung an, die als "Vorlesung unter freiem Himmel" auf dem Schlossplatz deklariert war.

"Wir demonstrieren bis die Landesregierung etwas tut oder bis sie abgesetzt ist", machte Pascal Bächer, einer der streikenden Studenten, bei seiner Eröffnungsrede deutlich. Denn mit den Forderungen nach Abschaffung der Studiengebühren und der Reform des Bildungssystem werde Raum für eine Weiterentwicklung geschaffen. "Auch die Unis in Bamberg und Erlangen haben sich den bayernweiten Protesten inzwischen angeschlossen", erklärte er den jubelnden Demonstranten, die sich es sich mit Kaffee auf Stühlen und so mancher Parkbank, die sie vor den Arkaden aufbauten, gemütlich gemacht hatten.

Seit knapp einer Woche besetzen Studenten den Hörsaal 5.1 an der Coburger Hochschule und wollen mit den Protesten Aufmerksamkeit auf ihre Forderungen lenken. Wie Daniel Schwab, einer der Gäste von 5.1, vor versammelter Mannschaft erklärte, findet in dem Raum jeden Abend eine offene Plenumssitzung statt, bei der das weitere Vorgehen erörtert werde. So seien schon kleine Erfolge, wie zum Beispiel Änderungen der Öffnungszeiten von Mensa und Bibliothek an der Hochschule, erreicht worden, "aber wir haben größere Ziele", betonte er.

Die Studenten fordern an der Hochschule vor allem mehr Räume, mehr Mitspracherecht und mehr Einblick in die Finanzen. "Wir wollen wissen, was mit unseren Studiengebühren passiert", machte er deutlich. Auch landesweite Ziele, wie Reformierung des Bachelor- und Master-Systems, der Wegfall von Zugangsbeschränkungen oder die Möglichkeit, auch ohne Kredite in die Arbeitswelt starten zu können, stehen laut Schwab auf der Liste der Studenten. "Die Zeit bislang war anstrengend und wir hatten wenig Schlaf. Aber es ist ein schönes Gefühl, Demokratie zu leben und für Veränderungen einzutreten", beschreibt er die Zeit des Streiks.

Auch Susan Biedefeld schloss sich den Protesten an. "Sie sitzen hier zurecht", machte die SPD-Landtagsabgeordnete den Studenten Mut und signalisierte nicht nur durch eine Spende in die Streikkasse, dass sie die Ziele gutheißt: "Ich packe meinen Schlafsack und übernachte mit ihnen im Hörsaal", sicherte die Politikerin ihre Unterstützung zu.

Bayern spiele eben nicht in der Champions-League, wenn es um Bildung geht und deshalb müssten die Studenten für Verbesserungen kämpfen. "Wer zehn Milliarden Euro über Nacht für eine Bank ausgibt, um Missmanagement abzufangen, der kann nicht sagen, dass kein Geld da ist", kritisierte sie. Als Mitglied des Haushaltsausschusses im Landtag sehe sie, wofür finanzielle Mittel ausgegeben werden. Deshalb könne sie sagen: "Mehr Geld für Bildung ist möglich."

Martina Weyh von den Coburger Grünen versprach: "Die Coburger Grünen unterstützen euch. Denkt frei!" Die unter dem Namen "Frau K." angekündigte Studentin, die bei der Vorlesung unter freiem Himmel ebenfalls ihre Meinung äußerte, schlüpfte in ihrem Vortrag in die Rolle der deutschen Bildungspolitik und forderte die Studenten auf: "Werdet wieder ungemütlich, kämpft für euer Recht, denn ihr langweilt mich!"

Mit Geschichten aus seinem Studentenleben erinnerte Jürgen Werobèl La Rochelle an die Proteste aus den 1960er Jahren. Stellvertretend für Dozenten der Hochschule übernahm er die Rolle auf dem Schlossplatz-Podest und referierte aus seinem Seminar "Privater Reichtum, öffentliche Armut". Dabei verwies er darauf, dass nicht nur das deutsche Bildungssystem reformiert werden müsse. Es sollte auch für jene gekämpft werden, die nicht fordern könnten, und so rief er zu einer Spende für eine afrikanische Grundschule auf. hök



Quelle: www.np-coburg.de

Presseecho - 19.11.2009

Biedefeld wird Besetzerin

Studentenprotest Die SPD-Landtagsabgeordnete darf im Hörsaal der Coburger Hochschule übernachten. Darüber wurde aber gleich zwei Mal abgestimmt.

Darf die Landtagsabgeordnete im Hörsaal übernachten und damit ihre Solidarität mit den protestierenden Studenten beweisen? Oder soll „nur“ Susann Biedefeld zu dem besetzten Hörsaal Zutritt haben, ohne Amt, um die (partei-) politische Neutralität des Protests nicht zu untergraben? Darüber waren die Meinungen bereits am Dienstag geteilt, nachdem die SPD-Politikerin angekündigt hatte, mit Schlafsack in der Hochschule erscheinen zu wollen.
Die Abstimmung am Dienstag ergab zunächst, dass Susann Biedefeld als Person, nicht aber als Landtagsabgeordnete willkommen sei, berichtete Markus Eckel, einer der Sprecher der protestierenden Studenten, am Mittwochnachmittag. Deshalb stellte sich Biedefeld am Mittwochabend direkt der Diskussion mit den Studenten. Diesmal war die Mehrheit dafür, dass die Landtagsabgeordnete den Protest auch dadurch unterstützt, dass sie eine Nacht im Hörsaal verbringt. Von Donnerstagabend bis Freitagmorgen wird sie mit einigen Studenten den Saal 5.1 in der Friedrich-Streib-Straße 2 besetzt halten.

Bedingungen oder Forderungen hätten die Studenten der Landtagsabgeordneten nicht gestellt, sagte Markus Eckel. „Es ist schön, dass wir sie zu Gast haben, und wir freuen uns, dass sie solidarisch mit uns ist.“ Die Kritik habe vor allem darauf beruht, dass die SPD in einigen Bundesländern an der Regierung sei und als frührere Bundesregierungspartei die derzeitige Situation mit zu verantworten habe. „Aber Susann Biedefeld ist nicht die gesamte SPD“, betonte Eckel.

Sie finde die demokratische Vorgehensweise gut, sagte die Landtagsabgeordnete dem Tageblatt. Auf keinem Fall wolle sie dem Protest schaden. „Wenn es die Studenten für besser gehalten hätten, dass ich nicht dabei bin, wäre ich weg geblieben.“




Mehr dazu lesen Sie im Coburger Tageblatt

Quelle: www.infranken.de

2009/11/18

TV Beitrag - 18.11.09

Der Online-Fernsehsender "(i)TV" hat eine am Dienstag eine Reportage über die streikenden Studenten in Coburg gedreht. Das ganze lief unter dem Motto:

"OpenAir-Vorlesung: Studenten sorgen weiter für Aufsehen"
Für bessere Lernbedingungen gingen jetzt bundesweit Tausende von Studenten auf die Straße. So auch in Coburg. Hier wurde allerdings nicht gegangen, sondern gesessen - bei der Freiluft-Vorlesung auf dem Schlossplatz.

Hier der link zum Video ==> click

2009/11/17

Presseecho - 17.11.2009

"Werdet wieder ungemütlich!"

Studentenprotest 200 Studenten der Coburger Hochschule demonstrierten am Dienstagnachmittag auf dem Schlossplatz gegen Studiengebühren und für bessere Bedingungen im Studium. MdL Susann Biedefeld (SPD) will persönlich an der Besetzung des Hörsaales teilnehmen.

„Der Hörsaal ist zurecht besetzt“, rief die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld den Studenten bei der Kundgebung zu. Unter lautem Beifall kündigte sie an, am Mittwochabend mit ihrem Schlafsack persönlich in den Raum 5.1 einzuziehen, den die Studenten der Hochschule seit gut einer Woche besetzt halten, und den Protest so zu unterstützen. Sie forderte unter anderem die Abschaffung der Studiengebühren, die Flexibilisierung der Bachelor- und Master-Studiengänge sowie die Verbesserung des Raumangebots an der Hochschule.
Appell an die Verantwortung

Zu der Kundgebung mit „Vorlesung“ hatte die Studierendenvertretung der Hochschule eingeladen. Die „Vorlesung“ hielt Dozent Jürgen Werobèl-La Rochelle. Er sprach den Studenten zum einen seine Sympathie und seine Solidarität aus, zum anderen appellierte er aber auch an ihr Verantwortungsgefühl. „Wir brauchen wie in den 68ern den Ruf nach einer Reform des Bildungswesens“, forderte Werobèl-La Rochelle – jedoch nicht nur in materieller, sondern auch in inhaltlicher Hinsicht. Und die Studenten sollten auch an ihre Alterskollegen etwa im Iran, in China oder Simbabwe denken, wo es niemand wagen würde, auf die Straße zu gehen, um für bessere Studienbedingungen zu demonstrieren.

Mit Biedelfeld durch die Innenstadt

Im Anschluss an die gut einstündige Kundgebung lud Susann Biedefeld die Studenten spontan zu einem Protestmarsch durch die Coburger Innenstadt ein. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut“, skandierten die Studenten bei ihrem Marsch über den Marktplatz und weiter durch die Ketschengasse zum Anger, wo sich die Kundgebung auflöste.

Coburger Tageblatt



Quelle: www.infranken.de

Presseecho - 17.11.2009

Präsident spricht Studenten Achtung aus

Coburg - Es waren Worte wie "Armutszeugnis", "menschenunwürdig" und "Scheuklappenstudium", die seitens der Studenten der Hochschule Coburg am Montag bei einer Podiumsdiskussion mit der Hochschulleitung fielen und von ihren Kommilitonen mit großen Beifall honoriert wurden. Klare Worte, die die Hochschulleitung teilweise "empfindlich getroffen" haben, wie Präsident Michael Pötzl eingestehen musste.

Immer noch springen die riesigen Transparente mit den Leitsprüchen der protestierenden Studenten wie "Wer nicht zahlt, bleibt dumm" oder "Für Solidarität und freie Bildung" sowohl in als auch an den Außenwänden der Hochschule sofort ins Auge. Im Gegensatz zu einigen anderen besetzten deutschen Bildungseinrichtungen ließ Michael Pötzl die Proteste und die weiter andauernde Besetzung des Hörsaals nicht polizeilich beenden. Stattdessen bekundete er seine Achtung sowie den Mut und Willen der Studenten, etwas zu verändern. Auch er habe in den letzten Tagen viel gelernt, da durch den konstruktiven Austausch wirkliche Missstände ans Tageslicht gehoben werden konnten. Was in seiner Macht stehe, vor Ort zu verändern, werde er in Angriff nehmen, versicherte Pötzl. Doch viele von den Studenten angeprangerte Tatsachen seien eine Sache der Politik, auf die die Hochschule primär keinen Einfluss nehmen könne. Aus diesem Grund wolle der Hochschulpräsident die besprochenen Anliegen im Ministerium vortragen und sich für einen direkten Wortwechsel zwischen Minister und Studenten einsetzen.

Überfüllte Studienpläne

Besonders bemängelt wurde das erst vor einigen Jahren eingeführte Bachelor- und Master-System, in dessen Studiengängen überfüllte Stundenpläne zusätzlich auf eine kaum zu bewältigende Masse von Lehrinhalten treffen. "Wir können uns ja gar nicht außerhalb unseres Studiums engagieren, weil es im verschulten Bachelorsystem kaum möglich ist, einen Zeitraum zu finden, um sich einzubringen. Stattdessen müssen wir zusehen, dass wir die Hürden des "Sitzenbleibens" irgendwie überwinden", warf ein Student ein. Ein weiterer kritisierte die Unvereinbarkeit von zu dichten Stundenplänen und Studiengebühren: "Fächer ohne Gruppenarbeit liegen unveränderbar fest und hindern mich daran, nachmittags zu arbeiten, was aber aus finanziellen Gründen nötig ist." Hand in Hand damit gehe die Anwesenheitspflicht selbst in einfachen Vorlesungen, die laut Pötzl zwar im rechtlichen Sinn nicht bestehe, jedoch von den Dozenten praktiziert werde. Vielmehr wünschten sich die Studenten, den Stundenplan so zu erstellen, dass auch fächerübergreifende Veranstaltungen zur Allgemeinbildung besucht werden können. In diesem Bezug bestehe allerdings wiederum ein räumliches Problem, das sich, so Kanzlerin Maria Knott-Lutze, aber bei Abschluss der Sanierung des sich momentan im Umbau befindlichen Gebäudekomplexes löse. "Wir legen viel Wert darauf, dass Räume zum Arbeiten zur Verfügung stehen, aber die derzeitige Situation ist den allgemeinen Randbedingungen geschuldet", bedauerte Michael Pötzl. Jedoch erklärte sich die Hochschulleitung bereit, wenigstens die Mensa schon vormittags als Gruppenraum für die Studenten zur Verfügung zu stellen, um ein effektives gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen.

Als weiteren Kritikpunkt wurde das Studieren mit Kind angeführt, das eben wegen des straffen Stundenplans, der sich bis in die späten Abendstunden zieht, nur schwer zu bewältigen ist. Zusätzlich bestehe das Problem einer Wartezeit von drei Semestern, bis man einen Krippenplatz erhalte. "Unsere Kinderkrippe ist ein Vorreiter, da sind wir relativ gut ausgebaut", gab Pötzl zu bedenken. Im Jahr 2011 soll hier eine dritte Gruppe eröffnet werden.

Mängel bestünden außerdem beim Bestand der Bibliothek der Hochschule. "Beim Vergleich mit anderen Hochschulen bin ich mir nicht ganz sicher, ob wir unsere Lesestube überhaupt Bibliothek nennen dürfen", merkte eine Studentin an. Neben Lücken im Bestand wurde das Alter der auszuleihenden Bücher kritisiert, die zu einem großen Teil aus den 1970er Jahren stammen. Einigung konnte in diesem Punkt zumindest insofern erzielt werden, als die Hochschulleitung versprach, eine 24-Stunden-Öffnung der Bibliothek in einem "Pilotprojekt" zu testen. Bereits heute sei die Bibliothek montags bis freitags bis 22 Uhr geöffnet, aber die zwei Stunden wolle man gerne zugeben. "Ob die Nutzung dann entsprechend ist, müssen wir testen", sagte Margareta Bögelein, Pressesprecherin der Hochschule im Nachgang der Veranstaltung.

Was die Studiengebühren anbelangte, wünschten sich die Studenten wenigstens mehr Transparenz in der Verwendung der Gelder, wenn schon eine primäre Mitbestimmung oder gar die Abschaffung der Beiträge nicht zu verwirklichen sei. Zum momentanen Zeitpunkt zeigte sich die Hochschulleitung nicht bereit, etwas an der Höhe der Gebühren zu ändern, jedoch erklärte Pötzl, dass die dazugehörige Satzung im Senat noch einmal geöffnet und die Befreiung von der Abgabe auf Stipendiaten ausgeweitet werden soll. Zugesichtert wurde den Studenten zudem, sich für Sondertarife bei SÜC und Deutscher Bahn einzusetzen.

Insgesamt zeigte sich die Hochschulleitung im Rahmen ihrer Möglichkeiten kooperativ, auch wenn viele diskutierte Dinge noch einer konkreten Umsetzung bedürfen. Pötzl hoffte, nach einem Gespräch mit dem Ministerium die Diskussion mit den Studenten zu gegebener Zeit noch einmal aufnehmen zu können, was diese begrüßten: "Was Sie sagen und was Sie sich wünschen, ist alles theoretisch, aber wir wollen Fakten. Der Minister soll nach Coburg kommen und sich einem Gespräch stellen, denn solange die Minister sagen, dass sie sich kümmern, hören wir nicht auf zu fordern!" Auf der anderen Seite forderte Pötzl nun aber auch die Beteiligung der Studenten ein. Der Hochschulpräsident kündigte in einer Pressemitteilung an, sich - wie übrigens alle Hochschulen - über Umfang und Struktur der Bachelorstudiengänge Gedanken machen zu müssen. "Da erwarte ich die Mitwirkung", hieß es. Weitere Informationen über die Aktionen der Studenten unter: www.bildungsstreik.coburg.blogspot.com

Quelle: www.np-coburg.de

Presseecho - 16.11.2009

Der Hörsaal bleibt besetzt

Hochschule Die Studenten der Coburger Hochschule haben über eine Fortführung ihrer Protestaktion beraten. Sie beschlossen, den angestammten Hörsaal bis auf Weiteres besetzt zu halten. Ein Podiumsgespräch zwischen Leitung und Studenten wurde als Erfolg gewertet. Als „sehr konstruktiv“ bewertete Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl das gestrige Podiumsgespräch zwischen Vertretern der Studierenden und der Hochschulleitung. Im Mittelpunkt stand der Forderungskatalog der Studenten nach mehr Mitspracherecht im Senat und mehr Platz auf dem Campus.

Erste Kompromisse

Pötzl stellt dazu fest: „Wir haben mit unseren Studierenden erste konkrete Schritte vereinbart. Zur Entschärfung der Raumnot werden wir die Mensa vormittags und nachmittags als Arbeitsraum bereit stellen. Die Öffnungszeiten von Bibliothek und Rechenzentrum werden wir probeweise ausweiten.“ Vor allem mittelfristig würden die Entwicklungen der vergangenen Tage für die Hochschule Folgen haben. „Wir werden uns über Umfang und Struktur unserer Bachelor-Studiengänge Gedanken machen müssen. Und da erwarte ich jetzt die eingeforderte Mitwirkung unserer Studierenden.“- „Aus unserer Sicht war es ein Erfolg“, sagte Markus Eckel, Sprecher der demonstrierenden Studenten. Er hielt der Hochschulleitung zugute, dass sie die Belange der Studierenden ernst nehme. „Wir sind uns auch im Klaren, dass die Hochschule nur ein Adressat unserer Forderungen ist. Der andere ist die Landesregierung – etwa bei der Frage der Studiengebühren, die wir ablehnen. Aber da kann ich noch keinerlei Einlenken seitens der Politik erkennen.“
Was ein stärkeres Mitspracherecht der Studenten im Senat der Hochschule angeht, müsse Eckel zufolge „weiter nachgebohrt werden, denn hier beruft sich die Leitung auf das bayerische Hochschulgesetz. Das aber ist uns so zu wenig.“

Am Montagabend berieten die Studenten in einer „heißen und hitzigen Diskussion“ (Eckel) über eine Fortführung der Protestaktion. Beschlossen wurde, den angestammten Hörsaal bis auf Weiteres besetzt zu halten. Außerdem findet am Dienstagum 14 Uhr auf dem Schlossplatz eine öffentliche Vorlesung statt, bei der nochmals die Forderungen der Studenten publik gemacht werden.


Quelle: www.infranken.de

2009/11/16

Presseecho - 16.11.2009

Studenten gehen auf die Straße

Coburg - Aus Protest gegen das Bildungssystem halten Studentinnen und Studenten weiterhin den großen Hörsaal der Hochschule Coburg besetzt. Heute Vormittag stellt sich deren Präsident Michael Pötzl der Diskussion mit den Studierenden. Morgen, Dienstag, gehen die Studenten für ihre Ziele auf die Straße. Auf dem Schlossplatz in Coburg ist für 14 Uhr eine "öffentliche Vorlesung" geplant. Dabei wollen die Studenten auf überlastete Studiengänge, soziale Ungleichheiten im Bildungssystem, die Unterfinanzierung der Hochschulen, Mängel bei der Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse sowie fehlende Räume hinweisen. Bayerns Wissenschaftsminister Heubisch (FDP) äußerte am Wochenende Verständnis für die Protestaktionen. Eine Grenze müsse aber da gezogen werden, "wo andere Studierende am Studium gehindert würden".


Quelle: www.np-coburg.de (Neue Presse Coburg)

2009/11/14

Presseecho - 14.11.2009

Präsident diskutiert mit Studenten


Coburg - Protestierende Studenten der Hochschule Coburg haben am Freitag ihre Forderungen an Präsident Michael Pötzl übergeben. Er sicherte zu, sich über das Wochenende intensiv mit dem Katalog auseinander zu setzen. Vereinbart wurde, an diesem Montag um 8.30 Uhr im großen Hörsaal der Hochschule, den die Studenten seit Mittwoch besetzt halten, eine Diskussion über die Forderungen zu führen. In diesem Zusammenhang wiederholte der Präsident seine Zusage vom Donnerstag, die Hochschule nicht von Demonstranten räumen zu lassen, den Dialog mit den Studenten zu suchen und sich konstruktiv mit deren Anliegen auseinander zu setzen, sagte Pressesprecherin Margaretha Bögelein der Neuen Presse.


Die Studenten fordern vom Freistaat Bayern unter anderem die Abschaffung von Zulassungsbeschränkungen zu Studiengängen, den Verzicht auf Studiengebühren sowie die Reform von Bachelor- und Masterstudiengängen, die heute keinen Freiraum für wissenschaftliche Arbeit und Forschung ließen. An die Hochschule Coburg selbst richtet sich die Forderung, den Campus weiter auszubauen, um die steigende Zahl an Studierenden bewältigen zu können. wb


Quelle: www.np-coburg.de (Neue Presse Coburg)