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2009/11/21

Tagesplan 21.11. - Tag XI

Auch wenn es für den heutigen Samstag keinen festen Tagesplan gibt, geht die Besetzung des Raumes 5-1 natürlich weiter. Gegen Abend kommt eine kleine Delegation aus München um dem morgigen Treffen der Landes-Asten-Konferenz hier in Coburg beizuwohnen. Morgen ist wie gewohnt um 18:00h Plenum, zu dem abermals alle recht herzlich eingeladen sind... no surrender

2009/11/20

Soli-Bekundung

Beschluß der StipendiatInnenkonfernenz 2009 „Engagiert studieren in der Krise? – Der Preis für Mitbestimmung“ zur Solidarisierung mit dem Bildungsstreik

Die StipendiatInnenenkonferenz 2009 bekundet ihre Solidarität mit den derzeit weltweit stattfindenden Bildungsstreiks und gibt folgende Erklärung ab:

Die Stipendiat_innen der Hans Böckler Stiftung haben auf ihrer StipendiatInnenkonferenz am 15.11.2009 beschlossen: Wir solidarisieren uns mit den weltweit stattfindenden Bildungsstreiks, die sich emanzipatorische Bildung und kritische Wissenschaft zum Ziel gesetzt haben. Wir unterstützen die Forderungen zur sozialen Öffnung der Hochschulen und damit ein System, das jeder und jedem den freien Zugang zur Hochschulbildung ermöglicht. Hierfür erachten wir die Abschaffung der Studiengebühren als absolut notwendig. Des Weiteren benötigen unabhängige Hochschulen eine rein öffentliche Finanzierung fernab von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen. Nur so kann eine vielfältige sowie wissenschafts- und gesellschaftskritische Lehre und Forschung Bestand haben. Durch die Umstellung auf das verschulte Bachelor-/Master-System wird den Studierenden der Freiraum zur eigenen Entwicklung von Interessen und Persönlichkeit genommen. Wir stehen dieser Entwicklung kritisch gegenüber und fordern die Abschaffung von BA/MA in der jetzigen Form. Ein besonderes Anliegen der StipendiatInnenkonferenz der Hans-Böckler-Stiftung ist das Fortbestehen der Strukturen der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. Diese bietet Menschen ohne Abitur einen Hochschulzugang in den Bereich der Sozialökonomie und ist in Deutschland einzigartig. Generell muss in Hochschulen der Zugang für Menschen ohne Abitur ausgebaut werden. Aus der Geschichte der Gewerkschaften leiten wir ein demokratisches Grundverständnis für Mitbestimmung ab. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer viertelparitätischen Besetzung aller relevanten Hochschulgremien.

2009/11/19

Tagesplan 20.11. - Tag X

  • 07:30h - Gegenseitiges Gratulieren: 10-Tägiges
  • 07:45h - Raumverteidigung!
  • 08:00h - Frühstück
  • 08:30h - Putzen!!!
  • 09:30h - Morgen-Input & „To- Do- List“
  • 10:30h - Vorbereitung für Pressekonferenz
  • 11:00h - Beginn Pressekonferenz
  • anschl. AGs & Lernen
  • 16:30h - Vortrag: "Ranking & Bertelsmann Stiftung"
  • (Montag)
  • 17:30h - Abendbrot
  • 18:00h - Plenum mit Feedback über PK

Soli-Bekundung

Liebe BesetzerInnen in Coburg,

Wir, Campusgrün Bayern, unterstützen Euch und alle anderen BesetzerInnen von mittlerweile über 50 Hochschulen in der Bundesrepublik, in Europa und dem Rest der Welt. Wir begrüßen es, dass die Besetzungen basisdemokratisch und überparteilich organisiert sind.

Eure Forderungen nach einem Ende der chronischen Unterfinanzierung der Universitäten, einer Verbesserung der katastrophalen Lern- und Lehrbedingungen und dem Entgegenwirken der sozialen Selektion im Bildungssystem sowie nach kostenfreiem Zugang zur Bildung für alle werden von uns vollkommen geteilt.

Die Proteste sind nach unserer Auffassung eine berechtigte Möglichkeit, auf die Missstände an den Hochschulen aufmerksam zu machen und konstruktiv an Ihrer Lösung mitzuarbeiten. Wir wünschen Euch viel Durchhaltevermögen und Erfolg!


Campusgrün Bayern

Presseecho - 19.11.2009

"Mehr Geld für Bildung ist möglich"

Coburg - Mit dem Banner "Coburg brennt - Bildung geht uns alle an" marschierten rund 200 Studenten am gestrigen Dienstag bei einer Spontan-Demonstration durch die Coburger Innenstadt. Der Protestzug schloss sich an eine Veranstaltung an, die als "Vorlesung unter freiem Himmel" auf dem Schlossplatz deklariert war.

"Wir demonstrieren bis die Landesregierung etwas tut oder bis sie abgesetzt ist", machte Pascal Bächer, einer der streikenden Studenten, bei seiner Eröffnungsrede deutlich. Denn mit den Forderungen nach Abschaffung der Studiengebühren und der Reform des Bildungssystem werde Raum für eine Weiterentwicklung geschaffen. "Auch die Unis in Bamberg und Erlangen haben sich den bayernweiten Protesten inzwischen angeschlossen", erklärte er den jubelnden Demonstranten, die sich es sich mit Kaffee auf Stühlen und so mancher Parkbank, die sie vor den Arkaden aufbauten, gemütlich gemacht hatten.

Seit knapp einer Woche besetzen Studenten den Hörsaal 5.1 an der Coburger Hochschule und wollen mit den Protesten Aufmerksamkeit auf ihre Forderungen lenken. Wie Daniel Schwab, einer der Gäste von 5.1, vor versammelter Mannschaft erklärte, findet in dem Raum jeden Abend eine offene Plenumssitzung statt, bei der das weitere Vorgehen erörtert werde. So seien schon kleine Erfolge, wie zum Beispiel Änderungen der Öffnungszeiten von Mensa und Bibliothek an der Hochschule, erreicht worden, "aber wir haben größere Ziele", betonte er.

Die Studenten fordern an der Hochschule vor allem mehr Räume, mehr Mitspracherecht und mehr Einblick in die Finanzen. "Wir wollen wissen, was mit unseren Studiengebühren passiert", machte er deutlich. Auch landesweite Ziele, wie Reformierung des Bachelor- und Master-Systems, der Wegfall von Zugangsbeschränkungen oder die Möglichkeit, auch ohne Kredite in die Arbeitswelt starten zu können, stehen laut Schwab auf der Liste der Studenten. "Die Zeit bislang war anstrengend und wir hatten wenig Schlaf. Aber es ist ein schönes Gefühl, Demokratie zu leben und für Veränderungen einzutreten", beschreibt er die Zeit des Streiks.

Auch Susan Biedefeld schloss sich den Protesten an. "Sie sitzen hier zurecht", machte die SPD-Landtagsabgeordnete den Studenten Mut und signalisierte nicht nur durch eine Spende in die Streikkasse, dass sie die Ziele gutheißt: "Ich packe meinen Schlafsack und übernachte mit ihnen im Hörsaal", sicherte die Politikerin ihre Unterstützung zu.

Bayern spiele eben nicht in der Champions-League, wenn es um Bildung geht und deshalb müssten die Studenten für Verbesserungen kämpfen. "Wer zehn Milliarden Euro über Nacht für eine Bank ausgibt, um Missmanagement abzufangen, der kann nicht sagen, dass kein Geld da ist", kritisierte sie. Als Mitglied des Haushaltsausschusses im Landtag sehe sie, wofür finanzielle Mittel ausgegeben werden. Deshalb könne sie sagen: "Mehr Geld für Bildung ist möglich."

Martina Weyh von den Coburger Grünen versprach: "Die Coburger Grünen unterstützen euch. Denkt frei!" Die unter dem Namen "Frau K." angekündigte Studentin, die bei der Vorlesung unter freiem Himmel ebenfalls ihre Meinung äußerte, schlüpfte in ihrem Vortrag in die Rolle der deutschen Bildungspolitik und forderte die Studenten auf: "Werdet wieder ungemütlich, kämpft für euer Recht, denn ihr langweilt mich!"

Mit Geschichten aus seinem Studentenleben erinnerte Jürgen Werobèl La Rochelle an die Proteste aus den 1960er Jahren. Stellvertretend für Dozenten der Hochschule übernahm er die Rolle auf dem Schlossplatz-Podest und referierte aus seinem Seminar "Privater Reichtum, öffentliche Armut". Dabei verwies er darauf, dass nicht nur das deutsche Bildungssystem reformiert werden müsse. Es sollte auch für jene gekämpft werden, die nicht fordern könnten, und so rief er zu einer Spende für eine afrikanische Grundschule auf. hök



Quelle: www.np-coburg.de

Presseecho - 19.11.2009

Biedefeld wird Besetzerin

Studentenprotest Die SPD-Landtagsabgeordnete darf im Hörsaal der Coburger Hochschule übernachten. Darüber wurde aber gleich zwei Mal abgestimmt.

Darf die Landtagsabgeordnete im Hörsaal übernachten und damit ihre Solidarität mit den protestierenden Studenten beweisen? Oder soll „nur“ Susann Biedefeld zu dem besetzten Hörsaal Zutritt haben, ohne Amt, um die (partei-) politische Neutralität des Protests nicht zu untergraben? Darüber waren die Meinungen bereits am Dienstag geteilt, nachdem die SPD-Politikerin angekündigt hatte, mit Schlafsack in der Hochschule erscheinen zu wollen.
Die Abstimmung am Dienstag ergab zunächst, dass Susann Biedefeld als Person, nicht aber als Landtagsabgeordnete willkommen sei, berichtete Markus Eckel, einer der Sprecher der protestierenden Studenten, am Mittwochnachmittag. Deshalb stellte sich Biedefeld am Mittwochabend direkt der Diskussion mit den Studenten. Diesmal war die Mehrheit dafür, dass die Landtagsabgeordnete den Protest auch dadurch unterstützt, dass sie eine Nacht im Hörsaal verbringt. Von Donnerstagabend bis Freitagmorgen wird sie mit einigen Studenten den Saal 5.1 in der Friedrich-Streib-Straße 2 besetzt halten.

Bedingungen oder Forderungen hätten die Studenten der Landtagsabgeordneten nicht gestellt, sagte Markus Eckel. „Es ist schön, dass wir sie zu Gast haben, und wir freuen uns, dass sie solidarisch mit uns ist.“ Die Kritik habe vor allem darauf beruht, dass die SPD in einigen Bundesländern an der Regierung sei und als frührere Bundesregierungspartei die derzeitige Situation mit zu verantworten habe. „Aber Susann Biedefeld ist nicht die gesamte SPD“, betonte Eckel.

Sie finde die demokratische Vorgehensweise gut, sagte die Landtagsabgeordnete dem Tageblatt. Auf keinem Fall wolle sie dem Protest schaden. „Wenn es die Studenten für besser gehalten hätten, dass ich nicht dabei bin, wäre ich weg geblieben.“




Mehr dazu lesen Sie im Coburger Tageblatt

Quelle: www.infranken.de

2009/11/18

6 Punkte in 6 Minuten

Wer sind wir?
Wir sind Studierende dieser Hochschule aus den verschiedensten Fakultäten. Unter uns sind Betroffene der Studiengebühren, als auch jene, die von den Gebühren befreit sind. Wir sind Studierende, die genau wie ihr in Vorlesungen gehen und von der Anwesenheitspflicht betroffen sind.

Was machen wir?
Wir besetzen den Raum 5.1 aus Gründen des Protestes aber auch aus Solidarität. Protest gerichtet gegen die aktuelle Bildungspolitik und Solidarität für all die Studierenden die mit uns protestieren. Die Besetzung von Raum 5.1 ist das Symbol unseres Protestes.

Was haben wir bereits erreicht?
Unser größter Erfolg bisher ist unbezweifelbar das europaweite Bündnis der Hochschulen und die damit verbundene Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Aber auch an unserer Hochschule zeigen sich erste Ergebnisse. Diese sind u.a.:
  • Die Öffnung der Mensa vormittags und nachmittags für selbstbestimmtes Lernen
  • Das Pilotprojekt der 24h-Bibliothek

Warum sind wir hier? Wir sind der Auffassung dass die aktuelle Situation nicht mehr geduldet werden kann. Die Zustände wurden schon lange genug kritisiert und es wurde mehrmals von mehreren Seiten auf Fehler hingewiesen. Wir haben uns entschieden dem Beispiel der Studierenden aus Österreich zu folgen und dieser Entwicklung nun entschieden entgegen zu treten.

Wie könnt ihr uns unterstützen?
Nutzt den Raum 5.1 in eurer freien Zeit für Lernen und Leben. Für Abwechslung und Abendprogramm wird gesorgt. Kommt zum Plenum, welches jeden Abend um 18.00 stattfindet. Um diese Aktion dauerhaft zu gewährleisten ist uns jede materielle Spende eine große Hilfe. Oder nehmt an unseren Debatten via Livestream mit Chat teil.

Wichtig!
Durch unsere Besetzung und den Protest gegen die Bildungsmisere sollen Vorlesungen in dem Raum 5.1 nicht ausfallen. Wir versuchen für eine alternative Raumplanung zu sorgen!

Im Moment haben wir die Chance wirklich Einfluss auszuüben, die Öffentlichkeit und auch die politischen Prozesse nachhaltig mitzubestimmen. Dazu müssen wir gemeinsam Verantwortung übernehmen um positive Veränderungen hervorzubringen. Dazu brauchen wir euch!

Tagesplan 19.11. - Tag IX

  • 07:45 Raumverteidigung!
  • anschl. Vorbereitung, Aufräumen & Co.
  • 09:30h Morgen-Input & "To-Do-Liste"
  • 10:00-10:45h Vortrag Prof. Dr. Buchholz-Schuster
  • 10:45-11:30h Vortrag Prof. Dr. Buchholz-Schuster
  • 11:30-14:00h Mittagessen
  • 14:00-16:00h AG- & Lernphase
  • 16:00-17:00h Vortrag "Hochschulranking"
  • 17:30h Abendessen
  • 18:00h Plenum

Soli-Bekundungen

Nach dem bundesweiten Protesttag gestern, der wohl bundesweit als voller Erfolg gewertet werden kann, erreichte uns heute morgen eine wahre Flutwelle an Solidaritätsbekundungen. Hier ein Ausschnitt:

Auf Nachfrage einiger anderer Hochschulen haben wir jetzt hier mal das Protokoll unseres gestrigen Plenums online gestellt. => Plenums-Protokoll im .pdf-Format

TV Beitrag - 18.11.09

Der Online-Fernsehsender "(i)TV" hat eine am Dienstag eine Reportage über die streikenden Studenten in Coburg gedreht. Das ganze lief unter dem Motto:

"OpenAir-Vorlesung: Studenten sorgen weiter für Aufsehen"
Für bessere Lernbedingungen gingen jetzt bundesweit Tausende von Studenten auf die Straße. So auch in Coburg. Hier wurde allerdings nicht gegangen, sondern gesessen - bei der Freiluft-Vorlesung auf dem Schlossplatz.

Hier der link zum Video ==> click

Tagesplan 18.11. - Tag VIII

  • 7:45 Raumverteidigung
  • 8:15 - 11:00 Lernphase
  • 11:30 Treffen Motivations AG (Vorlesungen besuchen; Aufklärungsarbeit; Flyer verteilen)
  • 14:00 Input (To-Do-Liste erstellen)
  • 16:45 WICHTIG Raumverteidigung !!! hat sich erledigt Vortrag findet im 2-113 statt !!!!
  • 17:00 Gemeinsames Grillen (bringt euer Grillgut mit)
  • 18:00 Plenum

2009/11/17

Pressemitteilung vom 17.11.09

Bildungsstreik Coburg

Themen:

  • Podiumsdiskussion vom 16.11.2009
  • Besetzung geht weiter!!!
  • Bundesweiter Bildungsstreik 17.11.2009


Am 16.11.2009 fand eine Podiumsdiskussion im besetzten Raum 5-1 der Hochschule Coburg statt. Die Studierenden diskutierten mit der Hochschulleitung über ihre gestellten Forderungen. Die Hochschulleitung zeigte Gesprächsbereitschaft und machte Zugeständnisse. So wurden längere Öffnungszeiten für die Bibliothek und eine Bereitstellung der Mensa als zusätzlicher Arbeitsraum in Aussicht gestellt. Dies ist ein Versuch, die von studentischer Seite angesprochene Raumproblematik zu entschärfen. Jedoch sprach die Hochschulleitung in zentralen Punkten andere Zuständigkeiten an. So verwies sie oftmals an die Landesregierung, etwa in Hinblick auf eine paritätische Mitbestimmung der Studierenden im Senat. Am 16.11.2009 beschlossen die Studierenden in ihrem Plenum, dass die Besetzung des Hörsaals 5-1 fortgesetzt wird.

Der Protest der Studierenden wurde zwar wahrgenommen, ein akzeptables Zukommen seitens der Regierung steht weiterhin aus. Deshalb ist es weiterhin notwendig und legitim die Besetzung fortzusetzen. Wir solidarisieren uns ungebrochen mit der europaweiten Bewegung und sprechen uns gegen eine Kriminalisierung dieses Protestes aus. Am 17 November 2009 findet der bundesweite Bildungsstreik statt, an dem sich auch die Studierenden der Hochschule Coburg beteiligen. Am Schlossplatz findet um 14 Uhr eine öffentliche Vorlesung unter freiem Himmel statt. Es wird darüber referiert, inwieweit vor Allem die Studiengebühren das Studieren verhindern und warum eine Abschaffung notwendig ist. Auch die fehlerhafte Umsetzung des Bolognaprozesses wird thematisiert.

Wir laden somit alle herzlich ein, mit einem Stuhl der Kundgebung beizuwohnen. Für die solidarische Unterstützung auch in Form von Essensspenden möchten wir uns herzlich bedanken!

Solidarität mit allen besetzten Hochschulen!
Freie Bildung für Alle!




Die Studierenden der Hochschule Coburg


Für Fragen, Material- und Interviewwünsche stehen wir Ihnen natürlich zur Verfügung.
Wir freuen uns, wenn Sie von unserer Aktion berichten!

Presseecho - 17.11.2009

"Werdet wieder ungemütlich!"

Studentenprotest 200 Studenten der Coburger Hochschule demonstrierten am Dienstagnachmittag auf dem Schlossplatz gegen Studiengebühren und für bessere Bedingungen im Studium. MdL Susann Biedefeld (SPD) will persönlich an der Besetzung des Hörsaales teilnehmen.

„Der Hörsaal ist zurecht besetzt“, rief die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld den Studenten bei der Kundgebung zu. Unter lautem Beifall kündigte sie an, am Mittwochabend mit ihrem Schlafsack persönlich in den Raum 5.1 einzuziehen, den die Studenten der Hochschule seit gut einer Woche besetzt halten, und den Protest so zu unterstützen. Sie forderte unter anderem die Abschaffung der Studiengebühren, die Flexibilisierung der Bachelor- und Master-Studiengänge sowie die Verbesserung des Raumangebots an der Hochschule.
Appell an die Verantwortung

Zu der Kundgebung mit „Vorlesung“ hatte die Studierendenvertretung der Hochschule eingeladen. Die „Vorlesung“ hielt Dozent Jürgen Werobèl-La Rochelle. Er sprach den Studenten zum einen seine Sympathie und seine Solidarität aus, zum anderen appellierte er aber auch an ihr Verantwortungsgefühl. „Wir brauchen wie in den 68ern den Ruf nach einer Reform des Bildungswesens“, forderte Werobèl-La Rochelle – jedoch nicht nur in materieller, sondern auch in inhaltlicher Hinsicht. Und die Studenten sollten auch an ihre Alterskollegen etwa im Iran, in China oder Simbabwe denken, wo es niemand wagen würde, auf die Straße zu gehen, um für bessere Studienbedingungen zu demonstrieren.

Mit Biedelfeld durch die Innenstadt

Im Anschluss an die gut einstündige Kundgebung lud Susann Biedefeld die Studenten spontan zu einem Protestmarsch durch die Coburger Innenstadt ein. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut“, skandierten die Studenten bei ihrem Marsch über den Marktplatz und weiter durch die Ketschengasse zum Anger, wo sich die Kundgebung auflöste.

Coburger Tageblatt



Quelle: www.infranken.de

Presseecho - 17.11.2009

Präsident spricht Studenten Achtung aus

Coburg - Es waren Worte wie "Armutszeugnis", "menschenunwürdig" und "Scheuklappenstudium", die seitens der Studenten der Hochschule Coburg am Montag bei einer Podiumsdiskussion mit der Hochschulleitung fielen und von ihren Kommilitonen mit großen Beifall honoriert wurden. Klare Worte, die die Hochschulleitung teilweise "empfindlich getroffen" haben, wie Präsident Michael Pötzl eingestehen musste.

Immer noch springen die riesigen Transparente mit den Leitsprüchen der protestierenden Studenten wie "Wer nicht zahlt, bleibt dumm" oder "Für Solidarität und freie Bildung" sowohl in als auch an den Außenwänden der Hochschule sofort ins Auge. Im Gegensatz zu einigen anderen besetzten deutschen Bildungseinrichtungen ließ Michael Pötzl die Proteste und die weiter andauernde Besetzung des Hörsaals nicht polizeilich beenden. Stattdessen bekundete er seine Achtung sowie den Mut und Willen der Studenten, etwas zu verändern. Auch er habe in den letzten Tagen viel gelernt, da durch den konstruktiven Austausch wirkliche Missstände ans Tageslicht gehoben werden konnten. Was in seiner Macht stehe, vor Ort zu verändern, werde er in Angriff nehmen, versicherte Pötzl. Doch viele von den Studenten angeprangerte Tatsachen seien eine Sache der Politik, auf die die Hochschule primär keinen Einfluss nehmen könne. Aus diesem Grund wolle der Hochschulpräsident die besprochenen Anliegen im Ministerium vortragen und sich für einen direkten Wortwechsel zwischen Minister und Studenten einsetzen.

Überfüllte Studienpläne

Besonders bemängelt wurde das erst vor einigen Jahren eingeführte Bachelor- und Master-System, in dessen Studiengängen überfüllte Stundenpläne zusätzlich auf eine kaum zu bewältigende Masse von Lehrinhalten treffen. "Wir können uns ja gar nicht außerhalb unseres Studiums engagieren, weil es im verschulten Bachelorsystem kaum möglich ist, einen Zeitraum zu finden, um sich einzubringen. Stattdessen müssen wir zusehen, dass wir die Hürden des "Sitzenbleibens" irgendwie überwinden", warf ein Student ein. Ein weiterer kritisierte die Unvereinbarkeit von zu dichten Stundenplänen und Studiengebühren: "Fächer ohne Gruppenarbeit liegen unveränderbar fest und hindern mich daran, nachmittags zu arbeiten, was aber aus finanziellen Gründen nötig ist." Hand in Hand damit gehe die Anwesenheitspflicht selbst in einfachen Vorlesungen, die laut Pötzl zwar im rechtlichen Sinn nicht bestehe, jedoch von den Dozenten praktiziert werde. Vielmehr wünschten sich die Studenten, den Stundenplan so zu erstellen, dass auch fächerübergreifende Veranstaltungen zur Allgemeinbildung besucht werden können. In diesem Bezug bestehe allerdings wiederum ein räumliches Problem, das sich, so Kanzlerin Maria Knott-Lutze, aber bei Abschluss der Sanierung des sich momentan im Umbau befindlichen Gebäudekomplexes löse. "Wir legen viel Wert darauf, dass Räume zum Arbeiten zur Verfügung stehen, aber die derzeitige Situation ist den allgemeinen Randbedingungen geschuldet", bedauerte Michael Pötzl. Jedoch erklärte sich die Hochschulleitung bereit, wenigstens die Mensa schon vormittags als Gruppenraum für die Studenten zur Verfügung zu stellen, um ein effektives gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen.

Als weiteren Kritikpunkt wurde das Studieren mit Kind angeführt, das eben wegen des straffen Stundenplans, der sich bis in die späten Abendstunden zieht, nur schwer zu bewältigen ist. Zusätzlich bestehe das Problem einer Wartezeit von drei Semestern, bis man einen Krippenplatz erhalte. "Unsere Kinderkrippe ist ein Vorreiter, da sind wir relativ gut ausgebaut", gab Pötzl zu bedenken. Im Jahr 2011 soll hier eine dritte Gruppe eröffnet werden.

Mängel bestünden außerdem beim Bestand der Bibliothek der Hochschule. "Beim Vergleich mit anderen Hochschulen bin ich mir nicht ganz sicher, ob wir unsere Lesestube überhaupt Bibliothek nennen dürfen", merkte eine Studentin an. Neben Lücken im Bestand wurde das Alter der auszuleihenden Bücher kritisiert, die zu einem großen Teil aus den 1970er Jahren stammen. Einigung konnte in diesem Punkt zumindest insofern erzielt werden, als die Hochschulleitung versprach, eine 24-Stunden-Öffnung der Bibliothek in einem "Pilotprojekt" zu testen. Bereits heute sei die Bibliothek montags bis freitags bis 22 Uhr geöffnet, aber die zwei Stunden wolle man gerne zugeben. "Ob die Nutzung dann entsprechend ist, müssen wir testen", sagte Margareta Bögelein, Pressesprecherin der Hochschule im Nachgang der Veranstaltung.

Was die Studiengebühren anbelangte, wünschten sich die Studenten wenigstens mehr Transparenz in der Verwendung der Gelder, wenn schon eine primäre Mitbestimmung oder gar die Abschaffung der Beiträge nicht zu verwirklichen sei. Zum momentanen Zeitpunkt zeigte sich die Hochschulleitung nicht bereit, etwas an der Höhe der Gebühren zu ändern, jedoch erklärte Pötzl, dass die dazugehörige Satzung im Senat noch einmal geöffnet und die Befreiung von der Abgabe auf Stipendiaten ausgeweitet werden soll. Zugesichtert wurde den Studenten zudem, sich für Sondertarife bei SÜC und Deutscher Bahn einzusetzen.

Insgesamt zeigte sich die Hochschulleitung im Rahmen ihrer Möglichkeiten kooperativ, auch wenn viele diskutierte Dinge noch einer konkreten Umsetzung bedürfen. Pötzl hoffte, nach einem Gespräch mit dem Ministerium die Diskussion mit den Studenten zu gegebener Zeit noch einmal aufnehmen zu können, was diese begrüßten: "Was Sie sagen und was Sie sich wünschen, ist alles theoretisch, aber wir wollen Fakten. Der Minister soll nach Coburg kommen und sich einem Gespräch stellen, denn solange die Minister sagen, dass sie sich kümmern, hören wir nicht auf zu fordern!" Auf der anderen Seite forderte Pötzl nun aber auch die Beteiligung der Studenten ein. Der Hochschulpräsident kündigte in einer Pressemitteilung an, sich - wie übrigens alle Hochschulen - über Umfang und Struktur der Bachelorstudiengänge Gedanken machen zu müssen. "Da erwarte ich die Mitwirkung", hieß es. Weitere Informationen über die Aktionen der Studenten unter: www.bildungsstreik.coburg.blogspot.com

Quelle: www.np-coburg.de

Presseecho - 16.11.2009

Der Hörsaal bleibt besetzt

Hochschule Die Studenten der Coburger Hochschule haben über eine Fortführung ihrer Protestaktion beraten. Sie beschlossen, den angestammten Hörsaal bis auf Weiteres besetzt zu halten. Ein Podiumsgespräch zwischen Leitung und Studenten wurde als Erfolg gewertet. Als „sehr konstruktiv“ bewertete Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl das gestrige Podiumsgespräch zwischen Vertretern der Studierenden und der Hochschulleitung. Im Mittelpunkt stand der Forderungskatalog der Studenten nach mehr Mitspracherecht im Senat und mehr Platz auf dem Campus.

Erste Kompromisse

Pötzl stellt dazu fest: „Wir haben mit unseren Studierenden erste konkrete Schritte vereinbart. Zur Entschärfung der Raumnot werden wir die Mensa vormittags und nachmittags als Arbeitsraum bereit stellen. Die Öffnungszeiten von Bibliothek und Rechenzentrum werden wir probeweise ausweiten.“ Vor allem mittelfristig würden die Entwicklungen der vergangenen Tage für die Hochschule Folgen haben. „Wir werden uns über Umfang und Struktur unserer Bachelor-Studiengänge Gedanken machen müssen. Und da erwarte ich jetzt die eingeforderte Mitwirkung unserer Studierenden.“- „Aus unserer Sicht war es ein Erfolg“, sagte Markus Eckel, Sprecher der demonstrierenden Studenten. Er hielt der Hochschulleitung zugute, dass sie die Belange der Studierenden ernst nehme. „Wir sind uns auch im Klaren, dass die Hochschule nur ein Adressat unserer Forderungen ist. Der andere ist die Landesregierung – etwa bei der Frage der Studiengebühren, die wir ablehnen. Aber da kann ich noch keinerlei Einlenken seitens der Politik erkennen.“
Was ein stärkeres Mitspracherecht der Studenten im Senat der Hochschule angeht, müsse Eckel zufolge „weiter nachgebohrt werden, denn hier beruft sich die Leitung auf das bayerische Hochschulgesetz. Das aber ist uns so zu wenig.“

Am Montagabend berieten die Studenten in einer „heißen und hitzigen Diskussion“ (Eckel) über eine Fortführung der Protestaktion. Beschlossen wurde, den angestammten Hörsaal bis auf Weiteres besetzt zu halten. Außerdem findet am Dienstagum 14 Uhr auf dem Schlossplatz eine öffentliche Vorlesung statt, bei der nochmals die Forderungen der Studenten publik gemacht werden.


Quelle: www.infranken.de

Soli-Bekundung

Die GRÜNE JUGEND Oberfranken erklärt sich solidarisch mit den Besetzer_innen der Coburger Hochschule.

Seit dem 20.10.2009 wird die Uni Wien besetzt. Weitere Unis in ganz Österreich schlossen sich den Protesten an. Die Studierenden fordern weitreichende Änderungen am Bachelor/Master-System und keine Zugangsbeschränkungen für Masterprogramme, eine Redemokratisierung des Bildungswesens, die Uni als Lebensraum zu gestalten und zu begreifen, eine barrierefreie Uni und eine bessere Bezahlung von qualifiziertem Lehrpersonal. In Wien gingen bereits über 16.000 Menschen auf die Straße. Durch die flächendeckenden Besetzungen und den massiven Protest wird die österreichische Bundesregierung zum Handeln gezwungen. Nun kommen immer mehr Unis und Hochschulen in Deutschland dazu.

"Wir begrüßen ausdrücklich, dass sich Studierende der Hochschule Coburg auch entschlossen haben, den Protest in die Hörsäale zu bringen!", solidarisiert sich Isabel Schmuck (Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Oberfranken), die auch auf Landesebene in der Schüler_innenvertretung aktiv ist und den Landesarbeitskreis Bildung der GRÜNEN JUGEND Bayern koordiniert. "Die GRÜNE JUGEND Oberfranken wendet sich seit ihrer Gründung gegen derartige Missstände im Bildungswesen und unterstreicht deshalb die Forderungen der Studierenden nach einem frei zugänglichen, kostenlosen, demokratischen und gerechtem Bildungswesen." Die GRÜNE JUGEND Oberfranken ruft zu ähnlichen Aktionen an weiteren Hochschulen und Universitäten in Oberfranken und bundesweit auf, um die Kritik praktisch werden zu lassen:

"Die GRÜNE JUGEND Oberfranken ruft alle Bürger_innen, aber besonders Schüler_innen, Studierende und Auszubildende auf sich gegen den Ausverkauf der Bildung zu wehren! Geht auf die Straße! Besetzt eure Schulen, Hochschulen und Unis! Bestreikt den Unterricht! Spätestens am Tag des bundesweiten Bildungsstreiks wollen wir, dass sich viele Leute für ein besseres Bildungssystem einsetzen. Denn der Raubbau am Bildungswesen muss gestoppt werden", erklärt Schmuck weiter.


Grüne Jugend Oberfranken

2009/11/16

Tagesplan 17.11. - Tag VII

07:45h - Raumverteidigung!
14:00h - Öffentliche Vorlesung (Schlossplatz)
währenddessen: auch Raumverteidigung

17:30h - Abendessen
18:00h - Plenum
anschl. Abendprogramm (Live-Musik)


Presseecho - 16.11.2009

Studenten gehen auf die Straße

Coburg - Aus Protest gegen das Bildungssystem halten Studentinnen und Studenten weiterhin den großen Hörsaal der Hochschule Coburg besetzt. Heute Vormittag stellt sich deren Präsident Michael Pötzl der Diskussion mit den Studierenden. Morgen, Dienstag, gehen die Studenten für ihre Ziele auf die Straße. Auf dem Schlossplatz in Coburg ist für 14 Uhr eine "öffentliche Vorlesung" geplant. Dabei wollen die Studenten auf überlastete Studiengänge, soziale Ungleichheiten im Bildungssystem, die Unterfinanzierung der Hochschulen, Mängel bei der Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse sowie fehlende Räume hinweisen. Bayerns Wissenschaftsminister Heubisch (FDP) äußerte am Wochenende Verständnis für die Protestaktionen. Eine Grenze müsse aber da gezogen werden, "wo andere Studierende am Studium gehindert würden".


Quelle: www.np-coburg.de (Neue Presse Coburg)

2009/11/15

Tagesplan 16.11. - Tag VI

07:45h – Raumverteidigung!
anschl. Vorbereitung, Werbung, Aufräumen & Co.
08:30h – Podiumsdiskussion mit der Hochschulleitung
anschl. Nachbereitung der Ergebnisse
14:00h – Vortrag „Zukunftswerkstatt“
16:00-17:30h – Lernphase
17:30h – Essen
18:00h – Plenum
anschl. Film







Wie immer sind alle herzlich eingeladen Vorschläge zu machen und sich einzubringen.


parallel dazu:
13:00–16:00h – evtl. Infostand in der Stadt
15:00h – AG Studiengebühren


Wer noch einen Anreiz braucht morgen mitzuhelfen, der kann sich ja mal das hier durchlesen.

Podiumsdiskussion WICHTIG!

Am Montag morgen um 08:30 Uhr findet eine Podiumsdiskussion mit VertreterInnen der Hochschulleitung (Kanzlerin Knott-Lutze, Präsident Pötzl, Vizepräsident Heinrich) statt. Thema: Forderungen der Studierenden an die Hochschule Coburg. Kommt zahlreich!!!


Wer bei den Vorbereitungen dazu mitmachen will, kommt einfach hierher, allerspätestens zum Plenum heute Abend (18:00h)!!!

Soli-Bekundung

Hallo zusammen,


nachdem die Zusammenarbeit bei den vergangenen Aktionen auch immer geklappt hat (mein persönlicher Eindruck) möchte ich euch natürlich auch informieren, dass die SPD bundesweit (einstimmig beschlossener Antrag auf dem Bundesparteitag) und auch hier in Coburg eure Proteste unterstützt. [Ich denke mal über die Unterstützung des Jusos brauchen wir gar nicht reden, die habt ihr sowieso ;-).]


Ich habe mit der Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld gesprochen und sie würde euch gerne im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Wenn wir euch helfen können, sagt bescheid!!!


Solidarische Grüße
Sebastian
(u.a. Kreisvorsitzender Jusos Coburg-Land)


______
aus unserer StudiVZ-Gruppe "COBURG BRENNT"

Tagesplan 15.11. - Tag V

  • Ausschlafen
  • Gemeinsames Frühstück
  • Morgen-Input
  • Vorbereitungen zur Podiumsdiskussion
  • Mittagessen
  • Vorbereitungen zur Podiumsdiskussion
  • ca. 18:00 Uhr Plenum
  • ca. 20:30 Uhr Live-Musik (es wird gejaamt)



Wie immer ist jeder herzlich dazu eingeladen, Vorschläge zur machen