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2009/11/25

Presseecho - 25.11.2009

Ende der Streiks nicht abzusehen

Coburg/Leipzig - Wegen der anhaltenden Studentenstreiks hat die Hochschule Coburg ihre Mensa für Projektarbeit in Kleingruppen geöffnet. Dies sei ein Anliegen der Studenten gewesen, dem die Hochschulleitung gerne nachgekommen sei, bestätigte Pressesprecherin Margareta Bögelein. Nachdem der bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch am Montag noch einmal unmissverständlich klargestellt hat, dass es keine Aufhebung der Studiengebühren geben werde, sei ein Ende der Streiks nicht abzusehen. Allerdings, so Bögelein, laufe der Hochschulbetrieb weitgehend reibungslos. "Wir schöpfen sämtliche Raumkapazitäten aus." Momentan sei allerdings nicht daran gedacht, die Mensa auch für Vorlesungen bereit zu stellen. Am morgigen Donnerstag wollen die Studenten ihren Forderungen um 13.30 Uhr mit einer Großdemonstration von der Hochschule bis zum Schlossplatz in der Stadtmitte von Coburg Nachdruck verleihen.

Begleitet von massiven Studentenprotesten ist unterdessen am Dienstag die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Leipzig zusammengekommen. Die HRK-Vorsitzende Margret Wintermantel wies vor den Beratungen die bundesweite Kritik an mangelhaften Studienbedingungen als "Unfug" zurück. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Übernahme europäischer Bachelor- und Master-Abschlüsse in Deutschland. Man müsse aber darüber reden, ob beim sogenannten Bologna-Prozess jedes Detail richtig bedacht worden sei.

Die HRK-Vorsitzende Wintermantel sagte, weder stimme der Vorwurf einer Ökonomisierung der Wissenschaft noch der einer mangelnden Mitbestimmung der Studierenden. An allen Hochschulen seien die Studenten an der Konzeption der Studiengänge beteiligt. Wintermantel warb um Verständnis für Probleme bei der Neuordnung der Studiengänge. Eine solche "Riesenreform" gehe nicht ohne Probleme ab, von einer Misere könne man jedoch nicht sprechen, sagte sie mit Blick auf die 1999 in Bologna verabredete europäische Vereinheitlichung. Lediglich in einzelnen Studiengängen sei versucht worden, zu viel Stoff in sechs Semestern unterzubringen. Die Hochschulen seien jedoch dabei, diese Probleme zu beheben.

Quelle: www.np-coburg.de