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2009/11/22

Presseecho - 21.11.2009

Was läuft schief an den Hochschulen?

Coburg - Nach den großen Protesten im Sommer sind in den vergangenen Tagen in ganz Deutschland erneut Zehntausende Studenten und Schüler für bessere Bildung auf die Straße gegangen. Die Initiatoren - ein Zusammenschluss von Schüler- und Studentengruppen - sprachen von über 85 000 Teilnehmern in rund 60 Städten. Auch an der Hochschule in Coburg wird protestiert. Seit der vergangenen Woche ist dort der große Hörsaal besetzt. Es fand eine Diskussion mit der Hochschulleitung statt, und es gab eine öffentliche "Protest-Vorlesung" auf dem Coburger Schlossplatz. Die jungen Leute verlangen unter anderem mehr Geld für das Bildungssystem, gleiche Bildungschancen für alle, die Abschaffung von Studiengebühren, Korrekturen am System der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie den Ausbau der Hochschule Coburg, die mit ihren über 3000 Studenten weit über ihre Kapazitätsgrenze hinaus belastet ist.

Die Anliegen der Studenten sind Thema der Fernsehsendung "Coburg konkret - Der Talk der VR-Bank" am Mittwoch, 2. Dezember, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Contakt am Glockenberg in Coburg. Unter dem Motto "Studentenstreiks: Was läuft schief an unseren Hochschulen" diskutieren Studentenvertreter mit dem Präsidenten der Hochschule Coburg, Professor Dr. Michael Pötzl, dem Vorstandsvorsitzenden der Loewe AG Kronach, Frieder Löhrer, und einem Vertreter des bayerischen Wissenschaftsministeriums. Dabei sollen nicht nur die Gründe der Streiks an den Hochschulen besprochen, sondern auch Antworten gesucht werden, wie sich das Bildungssystem ändern und die Situation am Coburger Campus verbessern lässt. Die Diskussion moderieren die Redaktionsleiter von tv Oberfranken und Neue Presse, Frank Ebert und Wolfgang Braunschmidt.

Ansturm der Studenten

Karlheinz Kipke und Wolfgang Gremmelmaier, Vorstände der VR-Bank Coburg, wiesen in einer Pressekonferenz am Freitag auf die Ungerechtigkeiten im Bildungssystem hin. Es führe dazu, dass Kinder aus finanziell schwachen Familien nicht mehr studieren könnten. Gremmelmaier: "Bildung ist der einzige Rohstoff, den wir haben, und wir sind dabei, Bildung unerschwinglich zu machen." Kipke betonte mit Blick auf den doppelten Abiturjahrgang 2011, dass die Kapazitäten der Hochschulen und Universitäten heute schon ausgelastet seien. Bislang wisse niemand, wie man den in wenigen Jahren bevorstehenden Studentenansturm bewältigen kann. wb


Quelle: www.np-coburg.de