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2009/12/18

Strategiewechsel im Bildungsstreik – Coburger Studierende heben die Besetzung vorerst auf

Am Freitag, dem 18.12.2009 wird die Besetzung des Hörsaals 5-1 der Hochschule Coburg vorerst aufgehoben. Dies geschieht aufgrund eines Strategiewechsels der Besetzer_innen und nicht aufgrund der angeblichen Zugeständnisse seitens der Politik.

Der Grund für den Strategiewechsel ist die Verlagerung der Proteste aus dem Hörsaal auf die Straßen Coburgs und Bayerns, um alle Teile der Gesellschaft besser ansprechen zu können.

Die Besetzung wird jedoch nicht in allen Hochschulen Bayerns und Deutschlands aufgehoben. In Würzburg, Bayreuth und Regensburg werden beispielsweise auch über Weihnachten und Silvester die Hörsäle besetzt bleiben.

„Bildung ist ein Thema, welches alle Menschen innerhalb der Gesellschaft angeht. Der Zugang zu Bildung muss für jeden barrierefrei gewährleistet sein“ so Isabell Kreuzer, Besetzerin aus Coburg.

Wir, die Coburger Besetzer_innen bleiben aktiver Teil des Bayerischen Bildungsplenums (BBP) und werden weiterhin die Vernetzung mit Schüler_innen, Eltern, Erwerbslosen und anderen Gesellschaftsgruppen aufbauen und intensivieren. Das BBP, bestehend aus allen am Protest beteiligten Hochschulen Bayerns, hat einen Forderungskatalog an die politischen Entscheidungsträger_innen sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst erarbeitet. Die Umsetzung dieser Forderungen ist an ein Ultimatum (23.04.2010) gebunden. Um unseren Anliegen Nachdruck zu verleihen, behalten wir uns allerdings die Möglichkeit spontaner Aktionen zu aktuellen Anlässen vor. Beispiel hierfür könnte der 13. Januar 2010 sein, da hier ein Termin der bayerischen Studierendenvertreter mit dem Wissenschaftsminister angesetzt ist.

Die in den letzten Wochen geschaffenen Strukturen werden ebenfalls weiterhin bestehen, so werden jetzt schon Aktionstage und regelmäßige Arbeitstreffen geplant. Diese sind für alle Interessierten offen, Informationen unter www.bildungsstreikcoburg.blogspot.de oder bildungsstreikcoburg@gmx.de.

Solange die Politik unseren Protest nicht ernst nimmt und auf unsere Forderungen eingeht, wird unser Widerstand gegen ein Bildungssystem, welches wir ablehnen, weiter gehen. Die Behauptung, dass die Politik Zugeständnisse macht ist schlichtweg falsch. So wurde beispielsweise die Forderung der Studierenden nach einem Master ohne Zulassungsbeschränkungen völlig ignoriert. Außerdem wurde an der grundsätzlichen maximalen Studienzeit von zehn Semestern nicht gerüttelt. Eine Kernforderung, die Abschaffung von Studiengebühren wurde überhaupt nicht thematisiert. Stattdessen sind die bestehenden Verhältnisse als Neuerungen verkauft worden, um den Protesten den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Solidarität mit allen Protestierenden gegen das aktuelle Bildungssystem

Die Coburger Besetzer_innen